Nicht selten kommt es vor, dass bei der Einbindung von Baudenkmälern oder bei der Wahrung stadthistorisch oder baukulturell wichtiger Stadtbereiche zu wenig Einfluss auf Investorenwünsche genommen wird. Dadurch entstehen im Stadtraum Situationen, die von wenig baukultureller Qualität zeugen. Neben den vielen gelungenen Gebäuden städtischer Baukunst in Düsseldorf gibt es leider auch baukulturell schlechte und fehlgeleitete Beispiele. Nachfolgend werden einige Beispiele gezeigt. <HF>

Der Konrad-Adenauer-Platz wird städtebaulich durch eine geschlossene Bebauung mit nahe-zu gleicher Bauhöhe eingefasst, unterbrochen durch die einmündenden Straßenräume. Die Hotelbauten in der südwestlichen Begrenzung des Platzes weichen von der Traufhöhe des Platzes ab und finden durch die Hell-Dunkelgliederung keinen Anschluss an die benachbarte Bebauung.

Ein „Potpourri“ der Fassaden am Kö-Bogen

Eckgebäude verdeckt Turm der Johanniskirche
Dieses Bürogebäude an der Berliner Allee ignoriert die historisch durchgängige Traufhöhe der Berliner Allee und verdeckt durch die gewinnträchtige Aufstockung den Turm der Johannis Kirche. Zudem passt es sich wegen der Bauhöhe nicht in das Gefüge des dahinter liegenden Martin-Luther-Platzes ein. Es ignoriert den Umgebungsschutz der Denkmäler Justizministerium und Johanniskirche.

So sieht das Eckgebäude am Martin-Luther-Platz aus

Büroneubau erschlägt das Denkmal „Haus der Universität“ am Schadowplatz …

Ein Geschoss zu viel! Einmauerung der Josephskapelle und des Turms von St.Lambertus…

Entwertung der Sichtachse von der Goldenen Brücke im Hofgarten entlang der Jägerhofallee auf Schloß Jägerhof durch Hochhaus im Hintergrund …

Entwertung des historischen Hofgärtnerhauses durch die Ausfahrten des Hofgartentunnels…

Einmauerung des Baudenkmals Commerzbank Hochhaus von Paul Schneider Esleben, 1962

Drei Betonbrücken für Fußgänger und Radfahrer mit industriell gefertigten Geländern und Sichtmauerwerk unter der Brücke überqueren über eine Staustufe aus grob behauenen geometrisch angeordneten Steinquadern die in
die Landskrone fließende Düssel. Gestaltung aus dem Tiefbau!

In Düsseldorf werden viele Gebäude im kryptisch-klassizistischen Stil gebaut.

Beide Ufer des Gewässers Landskrone liegen im landschaftlich gestalteten Gartendenkmal Hofgarten. Mit der architektonischen Gestaltung des Ufers von der Königsallee über die Libeskindterrasse bis zur Einmündung der Düssel entstanden im Hofgarten zwei Uferwirklichkeiten der Landskrone, was zur Verkleinerung des Hofgartens und zur Rückführung des Hofgartenrands auf das Landschaftsufer führte. Ziel ist die Wiederherstellung des Landschaftsparks des 19. Jahrhunderts mit einem grünen Hofgartenrand des Landskrone Ufers von der Königsallee entlang der Libeskindterrasse bis zur Einmündung der Düssel mit einer Baumreihe von 100 Bäumen im Sinne von Maximilian Weyhe.

So sieht eine kostensparende (Not-)Sanierung des Baudenkmals Oper aus. Zur Sicherung des Dachs wird im großen Saal ein Pfeiler direkt vor das Wandbild von Robert Pudlich gestellt, was auch an der gegenüberliegenden Seite mit einem weiteren Wandbild von Pudlich geschieht.