Das Düsseldorfer Denkmaldilemma ( > Siehe Beitrag AGD, RVDL ) wird durch den schlechten Zustand der „Weißen Siedlung“ in Golzheim erweitert. Schon 2020 schrieb Professorin Ursula Ringleben hier einen Beitrag, in dem sie den Protest von Architekten, Stadtplaner, Künstler und Politiker gegen die Verwahrlosung der Künstlersiedlung in der weißen Siedlung Golzheim an Beispielen verdeutlichte > Siehe Beitrag.
Aktuell wurde von drei Professoren und Professorin der FH Dortmund, TU Dortmund und Uni Marburg ein Offener Brief zum Erhalt der Siedlung Golzheim an den OB Dr. Stephan Keller geschickt. > zum Offenen Brief
„Künstlersiedlung Golzheim im Siechgang“ beschreibt Carl Friedrich Schroer 20.02.2024 im > eiskellerberg den Zustand der Siedlung, die in den 30er Jahren im Norden von Düsseldorf im Rahmen der weißen Siedlung angrenzend an den Nordpark entstanden ist. Obwohl die Künstlersiedlung Ensembleschutz und insbesondere das Atelierhaus Denkmalschutz genießen, wirkt deren baulicher und gärtnerischer Erhaltungszustand lieblos und vernachlässigt. Hier entsteht der Eindruck, dass trotz der großen Bedeutung der Siedlung und der Wichtigkeit ihres Erhalts, seitens des Betreibers, der SWD Düsseldorf eher deren Niedergang zum Zweck einer besseren Vermarktungsstrategie als die Sanierung und das ‚nach Vornebringen‘ der Künstlersiedlung gewollt ist.
Berichte und Ausstellung
– dib-die Zukunft der Künstlersiedlung in der weißen Siedlung Golzheim, > Siehe Beitrag
– Künstlersiedlung Golzheim im Siechgang, > eiskellerberg
– Offener Brief – FH Dortmund, TU Dortmund und Uni Marburg, > zum Offenen Brief
– Vergiss – Meinnicht, Baukunstklasse Kunstakademie Düsseldorf WS 2023/24
Ausstellung „Vergissmeinnicht“ 13. – 16. April 2024 im Atelierhaus 3, Franz-Jürgens-Str. 12, Düsseldorf
Die Künstlersiedlung Golzheim aus der Sicht von Studierenden der Kunstakademie Düsseldorf (Anas-tasia Matis, Prof. und Lehrende Inge Vinck, Thomas Kröger, Axel Kreiser). Das von Hans Junghanns 1936 errichtete Atelierhaus mit ursprüng-lich 12 Ateliers und einem gemein-schaftlichen Ausstellungsraum wurde nach dem 2. Weltkrieg ausschließlich zu Ateliers mit Wohnnutzung umgebaut. Die Studierenden schlagen vor, die ehemalige Gemeinschaftsfläche nicht wieder herzustellen, sondern diese als öffentliche Werkstätten und Bibliothek auszubauen. Für die anschließende Freifläche an der offenen Flanke der U-förmigen Gebäudeanlage soll als Neuinterpretation des ehemaligen Säulengangs ein überdachter offener Ausstellungsort entstehen. Die Verfasser möchten mit ihrer Konzeption vorbeigehende Passanten und interessierte Menschen dazu verleiten, einzutreten und den Ort zum Austausch mit den Künstlern und Bewohnern zu nutzen.
Der Titel „Vergissmeinnicht“ steht hier für Erinnerung und dem Nachhallen der Geschichte, die doch in die Zukunft blickt.
Anmerkung
Von dem für den „Betrieb“ der Künstlersiedlung zuständigen Kulturamt erhält man auf Fragen nach der „Zukunft“ der Künstlersiedlung unbefriedigende Antworten.
<Professorin Ursula Ringleben 5/24, Bilder UR>